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Seuchenausstellung und Mikroskopierkurs mit Schüler*innen der Fachoberschule

Passend zur aktuellen Pandemie-Lage kann im Römer- und Pelizaeusmuseum derzeit eine Sonderausstellung mit dem Titel „Seuchen Fluch der Vergangenheit Bedrohung der Zukunft“ besichtigt werden.

Da wir viel Lob über die Ausstellung gehört hatten und uns das Thema gerade alle betrifft, entschieden wir uns dazu, mit der 11. Klasse der Fachoberschule Gesundheit/Technik/Wirtschaft und einzelnen Schüler*innen der 12. Klasse Fachoberschule Gesundheit das Museum in Hildesheim zu besuchen.

Wir buchten eine 60-minütige Führung mit dem Schwerpunktthema „Public Health“. Anschaulich präsentiert lernten wir die Anfänge medizinischer Forschung kennen. Berühmte Ärzte wie Hippokrates von Kos, Andreas Vesalius, Paracelsus, Robert Koch und andere schufen die Grundlagen für unsere fortschrittliche medizinische Versorgung. Auslöser für intensives medizinisches Forschen waren häufig Seuchen, die großen Teilen der (Welt-)Bevölkerung das Leben kosteten.

Ein effektives Mittel zur Seuchenbekämpfung war zu allen Zeiten die Quarantäne. Als die Pest im 14. Jahrhundert in Europa wütete, wurden betroffene Häuser mit Kreuzen markiert, um andere Menschen zu warnen. Ebenfalls im Mittelalter gab es Leprosen-Häuser außerhalb der Städte, in die sich „Aussätzige“, begeben mussten und nur wenig Aussicht auf Heilung hatten. Zudem waren sie verpflichtet eine hölzerne Lepra-Klapper zu verwenden, mit der sie andere Menschen auf Distanz halten mussten. Für uns heute unvorstellbar. Genauso wie die Entstehung der ersten Impfung:

Die Pocken galten lange Zeit als die gefährlichste Erkrankung für den Menschen. Erst im 18. Jahrhundert machte man die Entdeckung, dass sich Landwirte und Milchmädchen mit dieser gefährlichen Krankheit nur selten infizierten, da sie bereits an den weniger gefährlichen Kuh-Pocken erkrankt waren. So infizierte Edward Jenner einen achtjährigen Jungen durch Einritzen der Haut mit einem Sekret, welches die Viren der Kuhpocken enthielt. Nach Abklingen der Erkrankung infizierte Jenner den Jungen mit den echten Pocken. Glücklicherweise überstand der Junge das lebensbedrohliche Experiment gut. Da der „Impfstoff“ aus der Kuh-Pest gewonnen wurde, nannte Jenner diesen „Vaccine“, was etwa „von Kühen stammend“ bedeutet. Der Begriff hat sich allgemein für Impfstoffe durchgesetzt und ist seit der Corona-Pandemie jedem geläufig. 1967 wurde die Impfung gegen Pocken weltweit zur Pflicht, was innerhalb weniger Jahre zur vollständigen Ausrottung der Krankheit führte.

Wir haben nur einen Teil der Ausstellung besichtigen können, trotzdem waren am Ende die Köpfe voller neuer Informationen und Denkanstöße.

Anschließend mikroskopierten wir im Hildesheimer Explore Sciencenter in den Räumen der nahegelegenen VHS. Wir durften die modernen Digital-Mikroskope testen und verschiedene Präparate unter das Mikroskop legen. Fliegenbeine, Baumrinde, Zwiebelhaut und Erdnussteile sehen stark vergrößert sehr interessant aus. Ein echtes Virus war zum Glück nicht dabei.

Die Seuchenausstellung wird verlängert – vermutlich bis Pfingsten. Ein Besuch lohnt sich!

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