Die Anreise: Sonntag, 20.01.2019
von Justin Justus
Am Sonntag, den 20.01.2019 um 07:00 Uhr flogen wir mit der Air France von Hannover aus nach Paris. Wir trafen uns um 05:45 Uhr am Flughafen Hannover mit den Mitreisenden und unserem Lehrer Herrn Kreuzkam um unser Gepäck abzugeben und einzuchecken.
Der Flug war angenehm und dauerte nur 1 ½ Stunden, jedoch wurde der Koffer einer Mitschülerin nicht in Paris entladen, sondern vermutlich weiter nach Bombay (Indien!) geflogen. Doch davon ließen wir uns nicht unsere Fahrt verderben und scherzten über den verloren geglaubten Koffer. Nach den ersten überstandenen Eskapaden fuhren wir mit einem Shuttle-Bus zu einem anderen Flughafengebäude, wo wir zunächst einen Zwischenstop bei McDonalds einlegten, ehe es mit dem Hochgeschwindigkeitszug TGV, auch train à grand vitesse genannt, nach Angoulême weiterging. Die 3-stündige Fahrt war sehr lustig und wir hatten viel Spaß. Um 14:10 Uhr angekommen, erwarteten unsere Gastfamilien uns schon bereits herzlich mit Umarmungen, was uns überraschte, da wir uns in Deutschland mit einem freundlichen Händedruck begrüßten. Wir unterhielten uns mit den Austauschschülern und fuhren anschließend mit ihnen in unsere neuen „Familien“ in das jeweilige Dorf in der Nähe von Angoulême.
Spätnachmittag und Abend wurden dann in den Gastfamilien ganz unterschiedlich mit kleinen Ausflügen, Spaziergängen, Gesellschaftsspielen, Tischtennis, Klönen und Essen verbracht.
Angoulême: Montag, 21.01.2019
von Johanna Maifeld
Wir haben uns um 9 Uhr in der Schule getroffen. Manche von uns sind mit ihren Austauschpartnern bereits um 8 Uhr in die Schule angekommen. Als alle da waren, gab es ein kleines, leckeres Frühstück in der Schulmensa, typisch französisch mit Croissants, „Pain au chocolat“, Orangensaft und Kaffee. Um die französischen Austauschpartner ein bisschen besser kennenzulernen, haben wir „Speed-dating“ gespielt. Jeder Deutsche hat sich 90 Sekunden mit je einem französischen Austauschpartner unterhalten und dann wurde gewechselt.
Die Austauschschüler mussten wieder in den Unterricht und wir haben von einem französischen Lehrer einen Vortrag über die Gebietsreform und regionale Wirtschaftsstrukturen bekommen. Dann sind wir zu einem Mittagessen in der Mensa der Schule eingeladen worden und sind anschließend in den Deutschunterricht einer 12. Klasse gegangen. Die Schüler hatten extra für uns ein paar lustige Spiele vorbereit, bei denen wir französisch gesprochen haben und die Franzosen deutsch. Wir haben zum Beispiel „Mathegenie“ gespielt: es wurde eine Matheaufgabe, in der jeweils anderen Sprache gestellt, und diese galt es zu lösen. Zum Schluss gab es noch Crêpes und Kuchen. Danach haben wir eine kleine Führung durch Angoulême von Herrn Kreuzkam und einem französischen Lehrer bekommen. Wir haben die Kathedrale St. Pierre, die direkt bei der Schule ist, gesehen, schöne kleine Gassen mit Läden bis hin zu einem Denkmal für Juden. Das am kommenden Wochenende anstehende Comic-Festival warf in Form zahlreicher Werbeplakate bereits seine Schatten voraus. Außerdem fiel auf, dass alle Straßennamen das ganze Jahr über als Comic-Sprechblase dargestellt sind und viele Häuser von überdimensionalen Comicseiten geziert sind.
Außerdem haben wir uns die berühmten „Marguerites“ (benannt nach Marguerite de Navarre, 1492- 1549, Schwester des französischen Königs Francois I) in der überregional bekannten Schokoloadenconfiserie Letuffe in Angoulême gekauft.
Nach einem kurzen, Air-France gesponserten Klamotten-Shopping bei H&M für die kofferlose Schülerin waren wir um 17 Uhr dann wieder an der Schule und sind mit unseren Austauschschülern nach Hause gefahren und haben den restlichen Abend in den Familien verbracht.
Bordeaux: Dienstag, 22.01.2019
von Josefine Völkel
Morgens um 8.15 Uhr traf sich unsere Gruppe vor der Kathedrale von Angoulême, denn dort wurden wir abgeholt, um einen Tagesausflug nach Bordeaux zu starten. Alle erhielten ein leckeres Lunchpaket für den Tag (bei der Verpflegung kennen die Franzosen nix!). Mit dem voll beladenden Minibus ging es Richtung Bordeaux.
Nach 2 Stunden Autofahrt waren wir da und die Parkplatzsuche ging los. Nach ca. einer halben Stunde war auch dieser Teil glücklich erledigt.
Leider erwartete uns das typische „temps bordelaise“ und so besichtigten wir die Stadt im strömenden Regen, während wir einer Führung einer französischen Lehrerin folgten. Wir erfuhren einiges über die Geschichte der Stadt. Der Einfluss der englischen Krone, mit der Heirat von Aliénors d’Aquitaine und König Henri Planagenêt, prägte besonders den Handel von Wein zwischen Britannien und Bordeaux, der bis zu 100 Jahre anhielt. Ab dem 18. Jahrhundert boomte der Übersee- und Sklavenhandel und Bordeaux wurde zu der wichtigsten Hafenstadt Frankreichs. Ab dem Jahr 19. Jahrhundert wurde jedoch ein Ausfuhrverbot und eine Kontinentalsperre verhängt, was den Handel hart traf. Die Stadt hat sich davon nie richtig erholen können. Am Ende der Führung ging (im übertragenen Sinn und tatsächlich) die Sonne auf, denn sie endete vor einem Spezialitätenladen für „Canelés“. Jeder Schüler bekam ein Küchlein: außen knusprig und innen weich – Canelés sind DIE Spezialität von Bordeaux! Nachdem alle gesättigt waren, besuchten wir die Cité du vin, das Weinbaumuseum, welches besonders durch seine außergewöhnliche Bauweise ins Auge fällt. Mit einem Audioguide wurden wir durch das Museum geführt. Veranschaulicht wurde die Führung mit vielen Videomaterialien und Selbstexperimenten. Besonders faszinierend war, in wie vielen Regionen überall auf der Welt Weinbau betrieben wird und was für eine Geschichte er als Hintergrund hat.
Zum Schluss ging es mit dem Fahrstuhl nach oben auf die Plattform. Volljährige durften oben eine der vielen dort aufgeführten Weine testen, die Minderjährigen erhielten Traubensaft. Nachdem wir fertig waren, ging es mit dem Minibus zurück nach Angoulême und zurück in die Gastfamilien. Obwohl es überwiegend geregnet hat, haben wir an diesem schönen Tag viele neue Sachen gesehen.
Cognac: Mittwoch, 23.01.2019
von Christian Uhlendorf
Koffer wieder da!
Stadtführung Teil 2: Wir haben uns morgens bei Les Halles getroffen und sind dann an einigen Sehenswürdigkeiten und besonderen Plätzen in Angouleme vorbeigegangen. Dabei kamen wir auch an dem besten Macaronsladen von Angoulême vorbei wo wir eine kleine Pause einlegten. Danach sind wir zum Comicmuseum gegangen und haben uns dort verschiedene Comics angeschaut.
Anschließend sind wir vom Comicmuseum mit unserem Kleinbus abgefahren. Nach einer guten halben Stunde haben wir einen Zwischenstopp bei dem Familienbetrieb Rémy Couillebaud gemacht, der noch traditionell Cognac und v.a. die regionale Spezialität Pineau herstellt. Dort haben wir einen kleinen Vortrag erhalten wie Cognac bzw. Pineau, eine Mischung aus Traubensaft und Cognac, hergestellt werden und was dafür nötig ist.
Danach erhielten wir noch eine kurze Führung über den kleinen museumsähnlichen Hof und sahen uns die Lagerweise des Cognacs an. Am Ende des Besuches hatten wir Gelegenheit, verschiedene Pineau und Cognacs zu kosten und zu kaufen.
Nachdem wir uns verabschiedet hatten fuhren wir weiter nach Cognac, wo wir eine sehr professionelle, multimedial unterstützte Führung beim Weltmarktführer Hennessy hatten.
Die Führungen waren sehr interessant und man konnte sich dadurch sehen wie Cognac hergestellt und gelagert wird. Dafür wurden wir durch verschiedene Hallen geführt. Als erstes wurde uns erklärt wie Cognac überhaupt entstanden war und was es für Sorten gibt. Nächstens wurde uns gezeigt wie Cognac hergestellt wird. Man erkannte gleich, dass die Herstellung von Cognac viel Zeit in Anspruch nimmt und es nicht leicht ist, immer wieder denselben Geschmack mit Bränden verschiedener Jahrgänge hinzubekommen. Am Ende der Führung wurde uns die Lagerung erklärt und dass dafür extra angefertigte Holzfässer nötig sind. Zum Anschluss hatten wir Gelegenheit, drei verschiedene Sorten Cognac zu kosten – wenn wir denn volljährig waren. Für die Minderjährigen gab es Traubensaft.
Danach sind wir wieder mit dem Kleinbus zurück nach Angoulême gefahren.
Als wir wieder in Angoulême angekommen waren luden uns unsere Austauschschüler in ein Irish Pub ein wo wir sehr viel Spaß hatten. Leider mussten wir nach 3 Stunden wieder zurück in unsere Gastfamilien (aufgrund der schlechten Busverbindungen und weil am nächsten Tag für die Franzosen Schule und für uns die Abreise anstand).
Alles in einem konnte man sich über den Tag ziemlich viel neues Wissen aneignen und man konnte klar den Unterschied zwischen einem Familienunternehmen und einem Weltmarktführer wie Hennessy erkennen.
Paris: Donnerstag, 24.01.2019
von Angelique Linke
Am Donnerstag wurden wir morgens von unseren Gastfamilien zum Bahnhof gebracht beziehungsweise wir wurden bei der Kathedrale abgesetzt, wo uns Herr Kreuzkam eingesammelt hat und uns zum Bahnhof gebracht hat. Am Bahnhof angekommen bekamen wir Lunchpakete für die Fahrt nach Paris. Im TGV haben die meisten geschlafen, da wir alle ziemlich kaputt und müde waren.
Als wir nach nur zweieinhalb Stundenam Gare de Montparnasse in Paris angekommen warens sind wir mit der Metro zu unserem in der Nähe des Gare de l’Est gelegenen Hotel de l‘Europe gefahren. Nach kleineren Kreditkartenproblemen beim Einchecken konnten wir uns erst mal eine Stunde ausruhen und frisch machen, bevor es weiter zu den Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt ging.
Vom Jardin de Trocadéro hatte man einen schönen Blick auf den Eiffelturm
Da die Lage unseres des Hotels strategisch gut gewählt war, konnten wir dann auch direkt mit der Metro los ohne weit laufen zu müssen. Zuerst sind wir zum Eifelturm gefahren. Einige von uns wären gerne hochgefahren, allerdings war die Schlange sehr lang und es war zu kalt um dort zwei Stunden lang zu warten. Wir hatten im Voraus festgelegt, dass wir zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten in Paris kurze Vorträge halten und somit haben wir den ersten Vortrag schon beim Eifelturm gehört. Nachdem wir beim Eifelturm waren, sind wir ein wenig an der Seine an der Seine haben wir dann eine Bootsfahrt auf der Seine in einem der berühmten Bateaux Mouche gemacht. Diese dauerte circa eine Stunde und wir haben viele Sehenswürdigkeiten von der Seine aus betrachten können.
Als nächstes sind wir dann mit der Métro zu Sacré-Coeur gefahren. Da es schon dunkel war als wir ankamen, war die Kirche schon beleuchtet und sah beeindruckend aus. In der Kirche lief zu dem Zeitpunkt ein Gottesdienst und es war interessant zu sehen, wie der in Frankreich abläuft. Unter anderem haben Nonnen Lieder gesungen, welche sich sehr schön angehört haben. Von Sacré-Coeur aus hatte man eine wunderschöne Aussicht auf das nächtliche Paris und zur vollen Stunde auch auf den beleuchteten und von Lichtern glitzernden Eifelturm. Hinter der Sacré-Coeur befindet sich das Künstlerviertel mit dem Place du Tertre.
Im Sommer stehen dort immer sehr viele Künstler, von denen man sich zeichnen lassen kann. Da es, wie bereits gesagt, sehr kalt war, waren leider nur sehr wenige da. Trotzdem war die Atmosphäre sehr schön. Zum Abschluss des Tages sind wir in das Café „deux moulins“ gegangen. Dies ist bekannt aus dem Film „Die fabelhafte Welt der Amelie“. Dort war es sehr voll und Getränke waren sehr teuer und nicht so, wie man sie aus Deutschland kennt. Trotzdem war es schön.
Als wir ausgetrunken hatten, haben wir uns getrennt. Ein paar von uns sind schon erschöpft zurück ins Hotel gefahren, die anderen sind mit Herrn Kreuzkam noch in ein typisch französisches Restaurant, in eine superleckere Eisdiele und zu einer Karaoke-Bar neben dem berühmten Moulin-Rouge gegangen, wo uns allerdings der Mut verließ…
Der Tag war zwar sehr schön, allerdings waren wir alle ganz schön durchgefroren als wir wieder im Hotel ankamen.
Paris: Freitag, 25.01.19
von Josefin Oppermann
Unsere erste und einzige Nacht in Paris im Hotel l‘Europe war sehr kurz. Daher startete unser Tag mit einem kleinen Frühstück um 8:30 Uhr und wir waren alle noch sehr müde. Anschließend mussten wir unsere Koffer für die Heimreise packen, konnten diese aber zum Glück kostenlos im Hotel deponieren, sodass wir unseren zweiten Tag in Paris unbeschwert genießen konnten. Gegen 10 Uhr sind wir mit der U-Bahn zum Centre Pompidou gefahren und von dort aus zu Fuß weiter zur Préfecture de Paris und dann weiter zur Ile de la Cité mit der weltberühmten Notre Dame de Paris. Diese phantastische Kirche ist von außen und innen überaus beeindruckend, aber leider war kaum Zeit um alles wirklich wahr zu nehmen.
Weiter ging es in das Quartier Latin, das Studentenviertel, das anfangs sehr touristisch geprägt ist. Dort besuchten wir anderthalb Stunden lang ein kleines Restaurant. Das typsich französische Essen war zwar nicht schlecht und recht preiswert, aufgrund der winteruntauglichen Eingangstür konnten wir es vor Kälte bibbernd aber kaum genießen… Anschließend gingen wir zum Place de la Concorde wo wir auf der historischen „ Achse der Macht“ vom Obelisk von Luxor aus direkt auf den Arc de Triomphe und La Grand Arche schauen konnten. Ab 14.30 Uhr hatten wir dann die Möglichkeit uns die Stadt selber anzusehen und shoppen zu gehen. Einige flanierten über die weltberühmten Champs-Elysées, andere liefen am Louvre vorbei zu den Galéries Lafayette, dem wohl bekanntesten Kaufhaus von Paris.
Um 16.15 Uhr mussten wir uns wieder im Hotel einfinden, da die Heimreise vor uns stand. Anschließend um 16.30 Uhr ging 500 m weit zu Fuß zum Bahnhof Gare du Nord , von dort fuhren wir mit der RER (einer Art S-Bahn) zum Flughafen. Diesen erreichten wir um 17.30 Uhr. Vor dem Einchecken hieß es nun erst einmal die für die Eltern eingekauften Gastgeschenke (v.a. Rotwein, Pineau, Cognac, Schokolade und Gebäck) so umzupacken, dass maximal zehnmal 100ml Flüssigkeit im Handgepäck und der Rest in unserem gemeinsamen Extragepäckstück, das höchstens 23kg wiegen durfte, landeten. Als wir auch diese Schwierigkeit gemeistert und die sicherheitskontrollen passeirt hatten, sollte unser Flug planmäßig um 20.30 Uhr starten, aber auf Grund von schlechten Wetterbedingungen in Deutschland wurde dieser immer wieder um insgesamt anderthalb Stunden verschoben. Nachdem wir endlich gestartet waren, genossen wir den Flug zurück. Gegen 0.00 Uhr erreichten wir dann endlich den Flughafen in Hannover, wo unsere Eltern schon sehnsüchtig warteten. Nach dem wir unser Gepäck wieder auseinandersortiert und von Herrn Kreuzkam verabschiedet hatten, konnten wir alle unsere Reise nach Hause fortsetzen und ca. gegen 1.30 Uhr in unsere Betten fallen.
Es war eine sehr schöne Studienfahrt und wir konnten alle tolle Erfahrungen mit nach Hause nehmen. Zum Teil sind sogar Freundschaften entstanden und wir freuen uns alle schon auf den für November 2019 geplanten Gegenbesuch der Franzosen.
Unser besonderer Dank gilt dem Deutsch-Französische Jugendwerk für die finanzielle Unterstützung unserer Frankreichfahrt.