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Vom Umgang mit Fremden

Prof. Dr. Nils Neumann spricht vor Schülern der BBS Alfeld

Text: Peter Rütters, Öffentlichkeitsbeauftragter im Ev.-luth. Kirchenkreis Hildesheimer Land – Alfeld


Alfeld. Das Thema ist brandaktuell: Spätestens seit den Fluchtbewegungen aus Syrien und der Ukraine bewegt der Umgang mit Fremden die Menschen in Deutschland. Eine Staatsangehörigkeit spielt nach den Worten von Prof. Dr. Nils Neumann dabei noch nicht einmal eine zentrale Rolle. Auch Mitmenschen aus dem eigenen Land könnten als fremd wahrgenommen werden. Was die Bibel zu diesem Thema beitragen kann, versuchte der Professor für Biblische Theologie an der Leibniz Universität Hannover auf Einladung von Schulpastor Dr. Matthias Günther SchülerInnen der Berufsbildenden Schulen Alfeld (BBS) nahe zu bringen.

Mit Beispielen aus der Science-Fiction-Literatur bezeichnete der 47-Jährige Space Aliens zunächst als das Fremde schlechthin. Wo es keine Gemeinsamkeiten zwischen Außerirdischen und Weltenbürgern gäbe, reduziere sich die Begegnung auf eine Mensch-Sache-Beziehung, letztlich also auf eine Machtbeziehung. Erst durch Interaktion würden Gemeinsamkeiten erkennbar, die sogar zu Freundschaften wie im Film Enemy Mine (Geliebter Feind) führen könnten.

Dass Jesus den Kontakt zu Außenseitern, also Fremden, suchte, machte Nils Neumann mit Beispielen wie dem ungeliebten Zöllner Zachäus aus dem Lukasevangelium deutlich. Der kleinwüchsige Mann trieb in Jericho für das römischen Reich die Steuern ein und war bei den Einwohnern natürlich höchst unbeliebt. Diese Abneigung wurde noch gesteigert, als sich Jesus im Haus des Halsabschneiders auch noch bewirten ließ. Doch das Treffen mit Jesus veränderte den wohlhabenden Steuereintreiber, der schließlich die Hälfte seines Vermögens an Arme stiftete.

„Das Evangelium spielt mit sozialen Kontrasten. Jesus hat oft Kontakt zu Außenstehenden, erklärt sie sogar zu Vorbildern und verkehrt geltende Werte ins Gegenteil“, sagte Nils Neumann. So wie in der Geschichte der zehn Aussätzigen, die durch Jesus geheilt werden, der aber nur einen einzigen Dank dafür erhält: ausgerechnet vom fremden Samariter.

Nur durch Begegnungen und Interaktion seien also die Vorzüge fremder Menschen zu entdecken: „Guckt, was ihr von den Anderen lernen könnt“, gab Nils Neumann den SchülerInnen auf den Weg, die sich den Vortrag im Rahmen der Reihe BBS-Lectures angehört hatten.

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